Brasilien: Blick hinter die Kulissen.
Direktinvestitionen. Nirgendwo sind derzeit die Chancen und Risiken so groß wie in Brasilien. Nach tiefer Rezession hat das Land die Wende geschafft. Unternehmern bieten sich nun ungewöhnliche Investitionsgelegenheiten. Doch 2018 stehen Neuwahlen an. Was passiert dann? „Wer die Chancen nutzen will, braucht zuverlässige Informationen aus erster Hand“, macht Christian Hirmer, Präsident von LIDE Deutschland, klar. Deshalb bittet LIDE Leser von private wealth am 31. August 2017 zum „Business and Investors Forum Brazil“ in die Hamburger Elbphilharmonie.
„Die Situation ist nicht einfach, aber einfach extrem spannend“, meint Roberto Giannetti da Fonseca, Vize-Chairman von LIDE Global und ehemaliger Exekutivsekretär der Außenhandelskammer Brasiliens: „Es ist einerseits schrecklich. Seit zwei Jahren befindet sich Brasilien in einer wirtschaftlichen und politischen Krise. Andererseits ist es aber faszinierend, dass sich für ausländische Investoren dadurch so viele Türen öffnen. Es gibt in Brasilien einige Firmen, die in eine Schieflage gekommen sind – dort können sich deutsche Unternehmer nun einkaufen. Oder Joint Ventures eingehen. Für sie ist das ein außerordentlich interessanter Zeitpunkt. Denn Brasiliens Wirtschaft scheint die Wende geschafft zu haben.“
Der Internationale Währungsfonds hat in seinem World Economic Outlook vom April 2017 für Brasilien tatsächlich ein Ende der tiefen Rezession vorhergesagt – vorausgesetzt, die Rohstoffpreise brechen nicht wieder ein. Für 2017 erwartet er Stagnation, 2018 dann 1,7 Prozent Wachstum. „Brasilien kommt wieder“, macht auch André Müller Carioba, ehemaliger Präsident von BMW do Brazil und Vorsitzender des Beirats von LIDE Deutschland, Mut: „Es kann gar nicht anders sein.“
Einige Unternehmer aus dem Ausland nutzen die Chancen schon. Der Zustrom von Direktinvestitionen lag im Jahr 2016 immerhin bei rund 79 Milliarden US-Dollar. Dabei stehen Zukunftsthemen wie Transport, Infrastruktur, urbane Entwicklung, Klimaschutz, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Gesundheit im Fokus.
„Eine deutsche Firma aus der Medizintechnik hat zum Beispiel gerade 51 Prozent eines brasilianischen Unternehmens übernommen – Medizintechnik ist ein echter Wachstumsmarkt“, informiert Parvis Papoli-Barawati, Rechtsanwalt aus Osnabrück mit Beratungsschwerpunkt bei brasilianischen Direktinvestments: „Auch im Kosmetikbereich und im Bergbau können deutsche Unternehmen derzeit gute Partner in Brasilien finden. Selbst an Krankenhäusern können sich Investoren beteiligen – hier sind deutsche Unternehmen ebenfalls sehr gesuchte Geschäftspartner.“
Die Politik unterstützt dies. Einen Schub könnte zum Beispiel das neue Investitionsprogramm Programa de Parcerias de Investimentos (PPI) auslösen. Es sieht bis 2018 eine Reihe von Privatisierungen und Konzessionsvergaben in Bereichen wie Transport, Energieversorgung und Abwasser vor. Gleichzeitig wurden die Importzölle quasi auf null gesenkt, um Investitionsanreize zu schaffen.
„Wer jetzt über ein Investment in Brasilien nachdenkt, stellt sich allerdings zu Recht die Frage, ob diese günstigen politischen Rahmenbedingungen anhalten werden“, meint Christian Hirmer, Vorstand des Unternehmernetzwerks LIDE Deutschland: „Im Herbst 2018 wird schließlich in Brasilien neu gewählt.“
Derzeit ermittelt der Staatsanwalt gegen Präsident Michel Temer. Und neun Minister seines Kabinetts stehen unter Korruptionsverdacht – zum Beispiel Außenminister Aloysio Nunes und Landwirtschaftsminister Blairo Maggi. Das macht die linke Arbeiterpartei PT mit dem ehemaligen Präsidenten Luis Lula da Silva stark. Ein Risiko? „Eher nicht. Selbst Lula würde sich hüten, den Wirtschaftsaufschwung zu gefährden. Brasilien braucht Wachstum, das weiß auch ein Linker“, ist Anwalt Papoli-Barawati überzeugt. „Die aktuelle wirtschaftliche Situation und die politischen Perspektiven nach den Neuwahlen im Herbst 2018 werden deshalb wichtige Themen auf unserem ,Business and Investors Forum Brazil‘ am 31. August in Hamburg sein“, informiert Christian Hirmer.
Damit eine Investition in Brasilien erfolgreich wird, gilt es für deutsche Unternehmer allerdings noch eine Vielzahl weiterer Details zu beachten. Eine Studie der Weltbank belegt schließlich, dass Brasilien auf Platz 116 von 189 Ländern liegt, wenn es darum geht, wie einfach sich ein Unternehmen in dem Land führen lässt. „Ohne zugekaufte Expertise in Sachen Recht und Gepflogenheiten ist ein Direktinvestment im Land deshalb kaum zum Erfolg zu führen“, ist Anwalt Papoli-Barawati überzeugt. Die wichtigsten Themen seien dabei aus deutscher Sicht die Rechtssicherheit, der Transfer von Gewinnen oder die Repatriierung von Kapital nach Schließen einer Gesellschaft.
„Um hier einen besseren Informationsaustausch zu erreichen, haben wir LIDE Deutschland gegründet“, erklärt Hirmer: „Auf unseren Veranstaltungen wollen wir die richtigen Kontakte herstellen.“ LIDE Deutschland kann dabei auf die Ressourcen eines Unternehmernetzwerks zurückgreifen, das mittlerweile weltweit aktiv ist.
LIDE wurde im Jahr 2003 vom brasilianischen Medienunternehmer João Doria gegründet, der seit Oktober 2016 Bürgermeister von São Paulo ist. Das Netzwerk vereint rund 1600 Firmen in 16 Ländern auf vier Kontinenten. Neben Top-Unternehmen wie Siemens, Coca-Cola, VW oder BMW sind deutsche Mittelständler sehr aktiv. „Wir können unseren Mitgliedern deshalb sehr persönliche Gespräche mit hoher Qualität organisieren“, erklärt Hirmer.
Einer dieser Ansprechpartner ist Rechtsanwalt Parvis Papoli-Barawati, der sich auf das Thema Direktinvestitionen spezialisiert hat und genau weiß, welche Facetten über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Wichtig sei zum Beispiel die Form des Markteintritts – „Handelsvertretung, Joint Venture oder Distribution mittels Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft?“ Oder der genaue Marktüberblick. „Zu welchem Preis kann das Produkt vor Ort vertrieben werden? Wie sieht die nationale und internationale Konkurrenz aus? Wie kann mithilfe von Local Content – dem Zukaufen vor Ort – der Preis gesenkt oder die Möglichkeit der Teilnahme an Ausschreibungen geschaffen werden? Wie sehen Industrieproduktsteuer, Umsatzsteuer oder Zollklassifizierung in Brasilien aus?“
„All das gilt es im Vorfeld zu klären“, erläutert der Experte: „Auch wer glaubt, mit deutschen AGB weit zu kommen, irrt. Sie werden in Brasilien größtenteils nicht anerkannt.“
Daneben gelte es, kulturelle Unterschiede zu beachten: „In Brasilien gehört zu jedem Treffen ein intensiver Small Talk – niemals wird sofort über das Geschäft geredet. Außerdem wird von deutschen Partnern zwar Pünktlichkeit erwartet – selbst aber gestehen sich Brasilianer zu, unpünktlich zu sein. Wer eine halbe Stunde auf seinen Geschäftspartner gewartet hat und dann mit ärgerlichem Gesicht gleich über das Business reden will, hat ein Problem.“
Ein großes Thema – nicht nur seit den Hackerangriffen im Mai – ist die Cybersicherheit. „Stellen Sie sich vor, Sie vereinbaren die Bezahlung einer Rechnung Ihres brasilianischen Geschäftspartners auf ein bestimmtes Konto“, erläutert der Rechtsanwalt: „Kurz vor Termin bittet Sie Ihr Geschäftspartner in einer vertraulichen Mail, auf ein anderes Konto zu überweisen. Was tun Sie?“
Sein Mandant zumindest zahlte einen hohen sechsstelligen Betrag auf das neue Konto. Später stellte sich heraus, dass die Mail nicht vom Geschäftspartner kam, sondern perfekt gefälscht war. Das deutsche Unternehmen musste den Betrag dennoch ein zweites Mal zahlen. „Das kann ein Unternehmen in eine finanzielle Schieflage bringen.“
Auf dem Business and Investors Forum Brazil in Hamburg wird deshalb auch der IT-Experte Stephan Brühl sein Know-how zur Verfügung stellen. Denn die Kriminalität im weltweiten Netz hat sich in den letzten Jahren tatsächlich zu einer echten Bedrohung entwickelt. „Experten schätzen die Schadenssumme in Deutschland auf 80 bis 90 Milliarden Euro pro Jahr“, informiert Brühl, der als Sicherheitsberater Firmen im Bereich Cybersicherheit unterstützt. Insbesondere mittelständische Unternehmen und „Hidden Champions“ übten eine große Anziehungskraft auf die Cyberkriminellen aus. „Denn anders als die Großunternehmen hat sich der Mittelstand in Deutschland noch nicht umfassend mit Cybersicherheit beschäftigt – und sollte das dringend nachholen.“
Typische Angreifer sind Trojaner, Viren, Rootkit, Würmer oder Fakeware. Die strafrechtliche Basis für die meisten Vergehen heißen Datendiebstahl, Datenmanipulation, Erpressung, Spionage und Sabotage. Stephan Brühl wird in seinem Vortrag drei Schritte zur Cybersicherheit vorstellen. „Dabei geht es vorrangig um die nachhaltige Sensibilisierung von Geschäftspartnern, Lieferanten, Dienstleistern und insbesondere der Mitarbeiter für das Thema Cybersicherheit. Parallel sind Virenscanner, Firewall und andere technische Systeme aufzubauen und den sich ändernden Angriffsmustern anzupassen. Das dann verbleibende Restrisiko sollte durch eine Cyberversicherung abgedeckt werden.“
„Natürlich liegt unser Schwerpunkt auf Brasilien“, fasst Christian Hirmer zusammen: „Aber mein Ehrgeiz ist es, auf unseren Veranstaltungen alle Aspekte zu berücksichtigen, die für den unternehmerischen Erfolg ausschlaggebend sind. Ich heiße Sie auf dem Brazil-Forum herzlich willkommen.“
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Business and Investors Forum Brazil – der Netzwerk-Treff.
Auf der exklusiven Veranstaltung am 31. August 2017 in der Hamburger Elbphilharmonie referieren hochkarätige Experten über die politische und wirtschaftliche Situation Brasiliens – und über geeignete Strategien für internationale Investoren.
Ziel ist die Anbahnung neuer Handelsgeschäfte und Direktinvestments, die Vermittlung von Insider-Wissen rund um das Business in Brasilien sowie der Erfahrungsaustausch mit Kennern des Marktes.
Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr und endet gegen 21 Uhr. Dazwischen liegen Fachvorträge zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in Brasilien, zu den Investitionsmöglichkeiten, den Erfolgsstrategien von global aufgestellten Unternehmen und zu einem wirksamen Schutz vor Cyberkriminalität. Durch den Abend führen Fabiana Oscari-Bergs, LIDE, sowie Kay Bakemeier vom Hauptsponsor Allianz Firmenfachagentur.
// Das Programm
16:00 Begrüßung, Dr. Christian Hirmer
17:00 Wie bereitet sich Brasilien auf den nächsten Aufschwung vor und wie können deutsche Exporteure davon profitieren?
Roberto Giannetti da Fonseca, Vize-Chairman von LIDE Global und ehemaliger Exekutivsekretär der Außenhandelskammer Brasiliens (CAMEX)
17:30 Handel und globale Vernetzung – warum Cybersicherheit zum Geschäftserfolg gehört. Sponsor des Vortrags ist die Allianz Versicherungs AG /Niederlassung Münster.
Stephan Brühl, Sicherheitsberater für Unternehmen im Bereich Cybersicherheit
18:15 Aus der Praxis: Rechtssicherheit für Exporteure und Investoren beim Handel zwischen Deutschland und Brasilien
Parvis Papoli-Barawati, Rechtsanwalt und Mitglied des Vorstands der Deutsch-Brasilianischen Juristenvereinigung
18:30 Podiumsdiskussion: Die Strategie von Global Playern im Hinblick auf die aktuelle Weltordnung.
– André Müller Carioba (Vorsitzender des Beirats von LIDE Deutschland, Mitglied des Vorstands des Beirats der AGCO Südamerika)
– Roberto Giannetti da Fonseca (Vize-Chairman von LIDE Global)
– Dr. Christian Hirmer (Präsident von LIDE Deutschland)
– Stephan Brühl (Unternehmensberater im Bereich Cyber-Sicherheit)
19:15 Kulinarisches Get-together
21:00 Ende der Veranstaltung
// Wer sollte teilnehmen?
„Entscheider von Firmen, die ein grundsätzliches Interesse am brasilianischen Markt haben. Wer in Deutschland sitzt, muss ein Netzwerk in Brasilien aufgebaut haben, bevor das erste Projekt gestartet wird“, informiert Christian Hirmer und ergänzt: „Aber auch jeder, der bereits seit Jahren in Brasilien ist und neue Kontakte, Ideen, ein neues Netzwerk sucht. Denn darum geht es uns ja.“
// Wie nehme ich teil?
Für LIDE-Mitglieder ist die Veranstaltung kostenlos. Leser von private-wealth erhalten eine Ermäßigung von 15 Prozent. Anmeldung wird bis zum 01.08.2017 erbeten unter:
Fabiana Oscari-Bergs – Geschäftsführerin LIDE Deutschland: +49 (0) 89 24 20 402 90
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Sonderveröffentlichung:
LIDE Deutschland GmbH
Kardinal-Faulhaber-Str. 10/04.OG
80333 München
Tel.: +49 (0) 89 2420402-90
www.lidedeutschland.com