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Brasilien gibt sich nicht auf.

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten)

Direktinvestitionen. Brasilien hat den Kampf gegen Korruption und Rezession aufgenommen. In drei bis fünf Jahren wird das Land wieder ­stabil dastehen – so die Auguren. Weil dies ziemlich genau der Zeithorizont ist, den Unternehmer für die Durchführung eines Direktinvestments benötigen, ist jetzt der richtige Moment, mit der Planung zu beginnen.

Die Kapitalmärkte haben ihr Urteil schon gesprochen. Seitdem Mitte Februar die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff zum ersten Mal diskutiert worden ist, steigen die Kurse im rezessionsgeplagten Brasilien. Der Aktienindex Bovespa kletterte um 30, die Währung Real um 15 Prozent.

„Die Kapitalmärkte sind oft ein guter Frühindikator“, überlegt Carsten Mumm, Leiter des Asset Managements im Bankhaus Donner & Reuschel: „Gut möglich, dass wir in fünf Jahren sagen werden, Mitte 2016 war der Moment, da Brasilien die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt hat.“

Positiv sei vor allem, dass in der Öffentlichkeit Druck gemacht werde, das Thema Korruption lückenlos aufzudecken. „Die Medien agieren sehr unabhängig, es kommt zu unzähligen Gerichtsverfahren. Vielleicht gelingt es ja tatsächlich, den Gordischen Knoten zu durchschlagen.“ Dilma Rousseff steht schließlich nicht allein in der Kritik. Im Bestechungsskandal rund um das halbstaatliche Ölunternehmen Petrobras müssen sich inzwischen mehr als die Hälfte der Mitglieder des mächtigen Kongresses in Brasilien wegen Korruptionsverdacht verteidigen – allen voran der gerade sus­pendierte Präsident des Kongresses, Eduardo Cunha.

Dabei braucht das Land, das sich mitten in der schlimmsten wirtschaftlichen Krise seit Jahrzehnten befindet, dringend eine verantwortungsvolle politische Führung, um das verloren gegangene Vertrauen in die Wirtschaft zurückzubringen. „Der Verfall der Rohstoffpreise hat die großen Exporteure von Eisenerz und Agrarrohstoffen wie Zucker, Soja und Fleisch hart getroffen“, macht Mumm klar: „Die Arbeitslosenquote liegt bei 10,9 und damit 4,5 Prozentpunkte über dem Niveau von Ende 2014. Tendenz weiter steigend. Und die Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Wir rechnen deshalb in diesem Jahr wie schon 2015 wieder mit einem Rückgang des Inlandsproduktes um knapp vier Prozent – das ist schon eine sehr tiefe Rezession.“

Dennoch könnte – auch aus ökonomischer Sicht – 2016 das Jahr der Wende in Brasilien werden. „Die Inflationsrate dürfte zum Beispiel ihren Höhepunkt überschritten haben. Sie ist zuletzt von zehn auf 9,3 Prozent gefallen. Das ist zwar immer noch hoch. Setzt sich dieser Trend aber fort, könnte dies künftig den Weg für dringend nötige Leitzinssenkungen ebnen. Dieser ist in den letzten Jahren auf 14,25 Prozent gestiegen – ein Niveau, das der Volkswirtschaft keine Luft zum Atmen lässt.“ Dass der Abwärtstrend an den Rohstoffmärkten gestoppt scheint, verbessert die Perspektiven am Zuckerhut weiter.

Für Unternehmer, die an einen Markteintritt in Brasilien denken, entsteht da­raus eine hochinteressante Gemenge­lage. So sind in den letzten beiden Jahren die Preise von Grund und Boden, Immobilien oder unternehmerischen Direktanlagen dramatisch gesunken „Sie haben sich in der Landeswährung Real teilweise mehr als halbiert.“ Weil zugleich auch die Währung gegenüber dem Euro deutlich an Boden verloren hat, ergeben sich für deutsche Investoren möglicherweise historisch günstige Einstiegsbedingungen. „Eine tiefe Rezession ist eben auch immer eine Gelegenheit – vor allem für Ausländer. Deutsche Unternehmer können das Engagement zudem zu sehr niedrigen Konditionen finanzieren, während ihre brasilianischen Konkurrenten zweistellige Kreditzinsen bezahlen müssen“, informiert Mumm: „Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.“

Mittel- bis langfristig komme ohnehin kein global denkender Unternehmer an Brasilien vorbei. „Da ist enormes Potenzial an Rohstoffen sowie eine junge, konsumfreudige Bevölkerung. Und in der Vergangenheit wurde bereits bewiesen, dass das Land weiß, wie Wachstum funktioniert“, erinnert Mumm.

„Jetzt ist die Zeit, sich zu vernetzen, Branchenkontakte zu knüpfen und den rechtlichen Rahmen für Direktinvestitionen auszuloten“, vermutet Christian Hirmer, Präsident des Unternehmernetzwerks LIDE, dem auch die Privatbank Donner & Reuschel angehört. Denn so einfach wie in Europa sind unternehmerische Investitionen in Brasilien nicht: „Ohne ein entsprechendes Netzwerk ist es nahezu unmöglich, attraktive Kaufziele unter den Unternehmen zu identifizieren und solide Partner für den Markteintritt zu finden.“

Und ohne vertrauenswürdigen Rechtsbeistand, der mit der aktuellen Rechtsprechung vertraut ist, kann ein Direktinvestment in Brasilien ebenfalls nicht funktionieren. „Es gibt derzeit einige namhafte Unternehmensvertreter der deutschen Szene, die in São Paulo mit einem Geldbündel herumlaufen“, erzählt Martin Wambach, geschäftsführender Partner der Rödl & Partner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in Köln. Das Problem: Aktuell werden Gesellschafter einer Sociedade oder ihre Vertreter immer öfter in die persönliche Haftung für Steuer- und Abgabenzahlung ihrer Firmen genommen und ihre Bankkonten bis zur Erledigung des Falles gesperrt. „Vermeiden lässt sich diese Situation durch ein gezieltes > Risikofrüherkennungssystem und ein Outsourcing von Steuerdeklaration sowie Lohn- und Gehaltsbuchhaltung an ein ausgewiesenes Expertenbüro.“

Aus eigener Erfahrung weiß der Fachmann, dass auch im Unternehmenskauf ungeahnte Risiken liegen können. „In brasilianischen Firmen gibt es eine weitverbreitete Praxis zur Vermeidung der hohen Steuer- und Abgabenlast – den sogenannten Custo Brasil. Signifikante Mitarbeiterzahlungen werden über eine schwarze Kasse, die Caixa Dois, getätigt. Das ist nichts anderes als eine Schattenbuchhaltung“, warnt Wambach.

Die Folge sind gravierende steuer- und arbeitsrechtliche Risiken, für die der Käufer in Brasilien rückwirkend auf fünf Jahre haftet. „Ein hochprofitables Unternehmen entpuppt sich im Ergebnis nach dem Unternehmenskauf dann oft als verlustträchtig“, erzählt Wambach. Es sei dringend anzuraten, solche Risiken vor dem Unternehmenskauf mithilfe von fachkundigen Experten durch eine sehr ausführliche Prüfung untersuchen zu lassen.

Das dauert. „Ein Direktinvestment benötigt Zeit. Wahrscheinlich ist deshalb jetzt ein guter Zeitpunkt, um mit den Recherchen zu beginnen“, findet Martin Wambach. Dann wird 2016 vielleicht nicht nur das Jahr, in dem Brasilien seine Weichen für eine bessere Zukunft gestellt und der Welt Olym­pische Sommerspiele geschenkt hat, ­sondern auch das Jahr, in dem ein Direktinvestment mit sehr guter Perspektive seinen hoffnungsvollen Anfang genommen hat. ®

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