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  • Klaus Meitinger

Die Krisenstrategie der Profis.

Lerbacher RundeDie Mitglieder des von private wealth und Robeco initiierten Lerbacher Kompetenzkreises sind verantwortlich für die Anlagestrategie von 40 Family Offices, Privatbanken und Vermögensverwaltungen. So stellen sich die Profis nach der Achterbahnfahrt an den Börsen auf. 

Wir haben die Profis gefragt, wie ein ausgewogenes Portfolio aus liquiden Anlageklassen eines durchschnittlich risikobereiten Anlegers langfristig aussehen sollte. Und wie sie ein derartiges Depot aktuell fahren würden.

Die Differenz zeigt, wo die Profis derzeit über- und untergewichtet sind:

                                    Langfristige strategische        Aktuelle                        Übergewichtung
                                    Aufteilung                               Aufteilung                     Untergewichtung

Aktien                           45 %                                        37 %                            – 8 Prozentpunkte

Anleihen                       29 %                                        27 %                            – 2 Prozentpunkte

Gold                               6 %                                          7 %                            + 1 Prozentpunkt

Kasse                           12 %                                        20 %                            + 8 Prozentpunkte

Sonstiges                       8 %                                          9 %                            + 1 Prozentpunkt

Auffallend ist, dass die Experten noch immer sehr defensiv positioniert sind. Klarer Beleg dafür ist der aktuell sehr hohe Bestand an Kasse. Der deutlich erhöhte Anteil von Kasse in der langfristigen, strategischen Vermögensaufteilung – 12 Prozent – ist zudem ein Hinweis dafür, dass die Experten auch über die akute Krise hinaus vorsichtiger sein werden. Zu unübersichtlich ist offenbar, wie sich die extremen Rettungspakete und die massiv steigende Staatsverschuldung auf Wirtschaft und Kapitalmärkte auswirken wird. 

Einen Teil der Kasse – um wieder in Richtung der strategischen Aufteilung zu kommen – würden die Experten investieren, falls:

  • eine Wende bei den täglichen Neuerkrankungen weltweit erkennbar ist und die Todeszahlen global zurück gehen
  • ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament gefunden wird
  • es eine zweiten Abwärtswelle an den Aktienmärkten gibt. Die Marken, an denen unabhängig von neuen Informationen investiert würde, liegen bei 8000 Punkten im DAX und bei 2100 Punkten im US-Aktienindex S&P 500.

Gleichzeitig weisen die Profis darauf hin, dass Sie noch skeptischer würden, sollten sich Anzeichen dafür zeigen, dass:

  • der weltweite shutdown der Wirtschaft länger als April dauert
  • aus der Rezession eine Finanz- und Bankenkrise wird
  • es in China zu einer zweiten Welle von Infektionen kommt.

Rund 60 Prozent der Befragten planen für die Zeit nach der Krise keine signifikanten Änderungen an ihrer strategischen Positionierung. Einige der Teilnehmer denken darüber nach, künftig mehr Gold und mehr inflationsindexierte Anleihen ins Depot aufzunehmen und die Bonitätsrisiken grundsätzlich zu reduzieren.

Wir werden mit dem Lerbacher Kompetenzkreis in den kommenden Wochen weitere wichtige Fragen besprechen. Darunter: 

  • Die Staaten machen massiv Schulden. Was bedeutet das für die Weltwirtschaft
  • Die Notenbaken stellen extrem viel Liquidität zur Verfügung. Kommt nach der akuten Krise die Inflation?
  • Streit um Corona-Bonds – droht die nächste Euro-Krise? 
  • Folgt nun eine Phase der De-Globalisierung und des De-Kapitalismus mit mehr Regulierung und mehr Staat? Was würde dies für Wirtschaft und Unternehmensgewinne bedeuten? 
  • Wie sollte die Strategie der Asset Protection – langfristiger Schutz des Vermögens –adjustiert werden?
  • Krisen treiben oft Innovationen an. Folgt auf die Corona-Rezession ein Konjunkturboom?

Antworten auf diese und weitere Fragen rund um die Anlage Ihres Vermögens finden Sie in den nächsten Tagen an dieser Stelle.

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