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  • Klaus Meitinger

In der Krise.

2209 ifo in der Krise

Nun ist es amtlich. Mit dem ifo-Geschäftsklimaindex vom September ist die deutsche Wirtschaft quasi offiziell im Krisen-Quadranten der Konjunkturuhr angekommen (Grafik). In den nächsten Monaten dürfte sich die immer noch ziemlich positive Geschäftslage wohl weiter verschlechtern. Der Zeiger der Konjunkturuhr rückt dann weiter nach links in ungünstiges Terrain.

Die Schlüsselfrage für Aktienanleger hatten wir schon vor zwei Monaten gestellt: Spiegeln die niedrigeren Kurse dieses Risiko schon adäquat wieder? Ich hatte damals auf die letzten drei großen Rezessionen verwiesen. Im Jahr 2001 waren die DAX-Gewinne um 53 Prozent gefallen. 2008 gingen sie um 58 Prozent zurück. Nur im Corona-Jahr 2020 fiel der Rückgang aufgrund beispielloser Stützungsmaßnahmen des Staates mit 13 Prozent geringer aus.

Vor zwei Monaten gingen die Analysten laut Factset – das US-Unternehmen sammelt und veröffentlicht deren Prognosen – im Schnitt aber noch von einem GEWINNANSTIEG um sechs Prozent im Jahr 2022 und neun Prozent im Jahr 2023 aus. Seitdem sind die Erwartungen zwar etwas gesunken – doch die Analystengemeinde erwartet per Saldo immer noch steigende Gewinne. Das ist unrealistisch. Rechnen Sie auch bei den nächsten Quartalsberichten überwiegend mit Enttäuschungen und fallenden Kursen.

Das Fazit:

Die Konjunkturampel des private-wealth-Börsenindikators steht weiter auf Rot.

Mittlerweile notiert der DAX aber nur noch bei etwas über 75 Prozent seines fairen Wertes von rund 16.000 Punkten.

Auf diesem Bewertungsniveau ist der deutsche Aktienmarkt schon ziemlich attraktiv. Fakt ist aber auch, dass der Markt in früheren Rezessionen – relativ zu seinem fairen Wert – noch deutlich niedriger bewertet war. 1992, 2003, 2009 und 2020 fiel der Index immer in den Bereich von 60 Prozent seines fairen Wertes. Das wären rund 10.000 Punkte.

Angesichts der schon erreichten deutlichen Unterbewertung ist aber ein weiterer Abbau der Aktienquote nicht mehr sinnvoll. Deshalb bleibt der strategische Korridor des private-wealth-Börsenindikators bei einer Aktienquote zwischen 45 und 75 Prozent des individuell vorgesehenen Aktienanteils.

Innerhalb dieses Korridors entscheidet der Kapitalmarktseismograf über die genaue Positionierung. Da dieser zuletzt wieder sehr vorsichtig geworden ist, liegt die konkret vom Börsenindikator vorgeschlagene Aktienquote bei 50 Prozent des individuell vorgesehenen Aktienanteils. Die Hälfte des für Aktien zur Verfügung stehenden Kapitals ist also in Cash geparkt und wartet auf den Wiedereinstieg.

Bleiben Sie geduldig. In den kommenden 6-12 Monaten könnten sich außergewöhnliche Kaufgelegenheiten bieten.

Herzlichst,

Ihr

Klaus Meitinger

Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. Die in private wealth gemachten Angaben dienen der Unterrichtung und sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

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