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  • Klaus Meitinger

Die Lerbacher Runde.

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

Lerbach Aufmacher

Expertengremium. Die Lerbacher Runde – Bankiers, Vermögensverwalter und Family Officer – trifft sich jeden Frühsommer im Schloss Bensberg, um Investoren Inspiration und Orientierung zu geben. 2018 ist das Treffen von besonderer Brisanz geprägt. Nach zehn Jahren Aufschwung und Niedrigzins scheinen Geldpolitik und Konjunktur an einem Wendepunkt. Was passiert nun an den Zins- und Aktienmärkten?

Warum schwanken die Kurse an den Kapitalmärkten so dramatisch, obwohl sich an den aktuellen Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen fast gar nichts geändert hat?

Der amerikanische Nobelpreisgewinner Robert Shiller gibt dazu eine einfache Erklärung. Die Märkte, meint er, würden von Geschichten getrieben, von „Storys“. Zu jedem Zeitpunkt gebe es ein ganzes Set an möglichen zukünftigen fundamentalen Entwicklungen, die jeweils mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten unterlegt seien. Die Mehrheitsmeinung definiere die Geschichte, an der sich die Investoren dann orientieren. Schon eine kleine Veränderung dieser Wahrscheinlichkeiten könne allerdings ein ganz anderes „Narrativ“ in den Vordergrund rücken und so große Auswirkungen auf die Preise von Wertpapieren haben. „Im vergangenen Jahr war die dominierende Geschichte die von der Goldlöckchen-Ökonomie – die Lerbacher Runde erwartete eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik und höhere Firmenerträge bei aber gleichzeitig geringen Inflationsraten, expansiver Geldpolitik und ungewöhnlich nied­rigen Zinsen. Oder kurz: ein Paradies für Investoren“, erinnert sich Kai Röhrl, Head of Third Party Distribution beim Gastgeber Robeco. Es wurde dafür sogar ein Akronym erfunden: NICE – Non-Inflationary Continuous Expansion – stetiger, inflationsfreier Aufschwung. Und tatsächlich waren die Märkte ja auch sehr lange ziemlich nett zu den Anlegern.

Mittlerweile sind die Zweifel an dieser grundlegenden Geschichte gewachsen. Nicht nur, dass nun wieder heftig über eine mögliche Rückkehr der Inflation diskutiert wird. Und deshalb natürlich auch über steigende Zinsen. Sowie die Rück­führung der weltweiten Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken. Selbst der stetige Aufschwung scheint nicht mehr ganz so sicher, nachdem sich die Konjunkturfrühindikatoren im Frühjahr doch deutlich abgekühlt haben.

Dazu kommen geopolitische Irritationen wie die Auseinandersetzung zwischen den USA und Iran sowie die Feindseligkeiten im Nahen Osten. Und wenngleich politische Börsen in der Regel kurze Beine haben, bleibt doch ein Unwohlsein angesichts grundlegender gesellschaftspolitischer Veränderungen. Seit mehr als sieben Jahrzehnten hatte uns der Leitgedanke einer immer offeneren Gesellschaft Stabilität und Wachstum beschert. Heute propagieren Populisten und Exklusivisten eine Rückkehr in Richtung Isolationismus und Protektionismus. Fänden sie noch mehr Anhänger, wären die Wohlstandsverlus­te weltweit enorm.

Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit für anhaltend paradiesische Zustände ganz offensichtlich zuletzt geringer geworden. Das erklärt die Kursturbulenzen vom Frühjahr. Eine neue Geschichte hat sich allerdings noch nicht herausgebildet. Die entscheidende Frage für Vermögende lautet nun: Was kommt als Nächstes? Und wie positioniere ich mich dann?

Es hätte deshalb keinen besseren Zeitpunkt für die diesjährige Lerbacher Runde geben können. 20 ausgewiesene Kapitalmarktexperten geben in sechs intensiven Diskussionsrunden Antworten auf die 14 wichtigsten Fragen von vermögenden Kapitalanlegern. Und nennen 24 inspirierende Anlageideen. ®

Autor: Klaus Meitinger

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