Die optimale Balance.
Infrastrukturanleihen. Der Markt für Zinsanlagen ist zweigeteilt. Völlig sichere Papiere bieten keine Rendite mehr. Und dort, wo Anleger hohe Erträge erzielen können, schwingt angesichts der weltweit drohenden Rezession immer das Pleiterisiko mit. Das Investmenthaus Schroders hat einen Mittelweg gefunden. Mit Infrastrukturanleihen lassen sich rund vier Prozent Rendite erwirtschaften – bei einem Höchstmaß an Sicherheit.
„Eigentlich war unsere Überlegung ganz einfach“, erklärt Peter Begler, Director Alternatives bei Schroders, „wir haben uns gefragt, welcher Bereich der Wirtschaft am wenigsten von möglichen makroökonomischen Turbulenzen betroffen ist, und sind unweigerlich auf den Infrastruktursektor gestoßen.“
Infrastruktur ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Telekommunikation, Transport oder Versorgung – ihre Dienstleistungen und Produkte werden immer gebraucht.
„Was nun inmitten der Corona-Krise besonders wichtig ist – die privaten Betreiber dort werden auch in Zukunft mit größter Wahrscheinlichkeit ihre Anleihen bedienen und ihre Schulden zurückzahlen.“ Um die Anlageidee zu illustrieren, nennt Begler ein Beispiel: „Stellen Sie sich vor, der Betreiber eines Fernwärmenetzes in einer europäischen Großstadt begibt eine Anleihe. Sieben Jahre Laufzeit, eine Rendite von rund vier Prozent. Aufgrund langfristiger Verträge verfügt er über eine Art monopolistischer Stellung in seinem Bereich, der ja für das Zusammenleben in der Großstadt unverzichtbar ist. Die Umsätze sind also gesichert. Und um den Kreditverpflichtungen nachzukommen, braucht der Netzbetreiber nur einen kleineren Prozentsatz seines Jahresüberschusses vor Steuern und Zinsen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein solches Investment notleidend wird.“
Genau solche Anlagen sucht Begler für die Infrastrukturanleihestrategie von Schroders. „Dadurch, dass wir dann die Papiere von mehr als zehn verschiedenen Emittenten kombinieren, sorgen wir für Diversifikation und ziehen so eine zusätzliche Sicherheitsstufe ein.“
Damit geht Schroders in Sachen Infrastrukturinvestments einen neuen Weg. Bislang wird diese Anlageklasse Investoren vor allem über Eigenkapitalbeteiligungen zugänglich gemacht – Aktien oder Direktinvestments. „Dort gibt es aber schon viele Anbieter. Eine Menge Liquidität jagt die wenigen besonders attraktiven Investmentmöglichkeiten“, informiert Begler. Laut dem Datenanbieter Preqin summierte sich das „trockene Pulver“ 2018 tatsächlich auf rund 160 Milliarden Euro. „Das verdirbt die Preise und senkt die Renditen.“
Vergleichsweise klein, jung und unbekannt ist dagegen der Markt für Infrastrukturanleihen. „Für die Firmen ist dieser Weg interessant, weil sie durch die Aufnahme von Fremdkapital ihre Eigenkapitalrendite verbessern können. Und für uns als Investoren ist er attraktiv, weil wir so ein sehr außergewöhnliches Verhältnis zwischen Chance und Risiko bekommen. Wir erzielen nur ein bisschen weniger Rendite als der Eigenkapitalgeber, sind aber im Fall des Falles viel besser abgesichert“, so der Infrastrukturexperte.
Grundsätzlich sind dabei drei Bereiche zu unterscheiden. Der erste sind Private Placements mit Laufzeiten von mehr als 20 Jahren. Er ist allerdings institutionellen Investoren vorbehalten. Für private Investoren sind die beiden anderen Segmente wichtig. Nummer zwei sind erst- rangige Anleihen, sogenannte Senior Bonds. Sie weisen Laufzeiten von etwa zehn bis zwölf Jahren auf und bieten Rendite-Spreads im Bereich von 200 Basispunkten. Wer ein bisschen mehr Risiko eingeht, wird dafür im dritten Sektor – den nachrangigen Anleihen – üppig entschädigt. Denn diese Junior Bonds bringen rund fünf Prozentpunkte bei einer Laufzeit von fünf bis sieben Jahren. „Das ist im Vergleich mit anderen Segmenten des Zinsmarkts – Unternehmensanleihen, Hochzinsanleihen oder Private Debt, also der direkten Vergabe von Krediten an Unternehmen – sehr attraktiv“, urteilt Begler.
Tatsächlich hätten Analysen gezeigt, dass nicht nur die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Infrastruktur-Junior-Bonds deutlich geringer ausfiel als im noch rentableren Private-Debt-Segment. „Auch die sogenannte Recovery Rate, also das, was bei einem Zahlungsausfall für den Gläubiger übrig bleibt, ist viel höher“, erklärt Peter Begler.
Das ist auch nachvollziehbar. Schließlich sind viele Infrastrukturanlagen für unser tägliches Leben unverzichtbar. „Sie können ein Fernwärmenetz, eine Straße oder eine Glasfaserleitung nicht einfach ersetzen. Selbst wenn die Betreiberfirma in Zahlungsschwierigkeiten käme, hätten Investoren beim jeweiligen Infrastrukturobjekt immer noch Zugriff auf einen echten, langfristigen Vermögenswert“, fasst Begler zusammen.
Weil Schroders vor allem in die höher verzinsten Nachranganleihen investiert, ist eine sehr tiefe Analyse des Emittenten sowie des Projekts wichtig. Dafür kann das Investmenthaus auf ein Team mit langjähriger Erfahrung und hoher Expertise im Infrastrukturbereich zurückgreifen. Das Investmentteam von Schroders analysiert zum Beispiel nicht nur die Kapitalstruktur der Firma, sondern auch alle technologischen, betriebsbedingten und Konstruktionsrisiken.
Zudem achten sie bei ihrer Auswahl der Papiere auf die ESG-Kriterien, um Gefahren zu reduzieren, die sich aus einem nicht nachhaltigen Verhalten ergeben könnten. „Und wir wollen über dieses Investment eine positive Wirkung bei einem oder mehreren der 17 UN-Entwicklungsziele erreichen.“
Grundsätzlich konzentriert sich Schroders auf bereits bestehende Anlagen. „Bei neuen Projekten bekämen wir zwar mehr Rendite, aber die Risiken sind ungleich höher“, erklärt Begler. Im Fokus stehen grundlegende Infrastruktureinrichtungen wie die Versorgung mit Wasser oder Strom, erneuerbare Energie, moderne Kommunikation wie Glasfasernetze und neue Mobilitätskonzepte.
Besonders attraktiv für eine solche Strategie sei aktuell der Euroraum. „Das ist nicht nur der größte Markt der Welt für derartige Investitionen. Vor allem können wir hier auch Währungsrisiken vermeiden“, erläutert Begler. Eine ausreichende Diversifikation nach Ländern und Branchen sei ebenfalls möglich.
„Wir wissen ja alle nicht, wie sich die Wirtschaft im nächsten Jahr entwickeln wird“, fasst der Infrastrukturexperte zusammen, „aber wenn wir uns heute – im Auge des Sturms – vier bis fünf Prozent Rendite in einem stabilen, wenig konjunkturanfälligen Bereich sichern können, dann müssen wir dies nutzen.“
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Infrastruktur – eine faszinierende Anlageklasse.
Der europäische Infrastrukturmarkt zählt zu den attraktivsten weltweit. Das Transaktionsvolumen im Bereich Brownfield – also schon bestehenden Projekten – lag in den vergangenen Jahren im Schnitt bei rund 124 Milliarden Dollar pro Jahr. Bei Greenfield, neuen Anlagen, waren es knapp 62 Milliarden Dollar. Das ist mehr als in jeder anderen Region der Welt. Zudem bietet der Markt die Möglichkeit, nach Ländern und Sektoren breit zu diversifizieren. Zu den Sektoren zählen unter anderem Erneuerbare Energien, Telekommunikation, Umwelt oder Transport.
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