Kleine Perlen ganz groß.
Small Caps. Aktien kleinerer Firmen finden oft bei den Analysten großer Finanzhäuser wenig Beachtung. Dadurch gibt es in diesem Segment immer wieder besonders interessante Gelegenheiten zu entdecken. „Für eine wirklich erfolgreiche, langfristige Small-Cap-Strategie braucht es aber einen globalen und aktiven Ansatz sowie viel Know-how“, sind Scott Woods und Neil Robson von Columbia Threadneedle überzeugt.
Zahlen lügen nicht. Während der Small-Cap-Index des Datenanbieters MSCI seit 1998 um etwa 600 Prozent zugelegt hat, kommt die entsprechende Large-Cap-Benchmark nur auf ein Plus von etwas mehr als 200 Prozent. „Das ist schon beeindruckend“, sagt Neil Robson, Leiter globale Aktien bei Columbia Threadneedle, „nur schade, dass viele Anleger nichts davon hatten.“
Tatsächlich schenken Öffentlichkeit, Investoren und Analysten größeren Firmen viel mehr Beachtung. „Für uns ist das gut. Denn die vergangenen 20 Jahre sind keine Ausnahme. Kleine Firmen bringen systematisch mehr Rendite. Und weil dies unter dem Radar vieler Marktteilnehmer stattfindet, besteht für uns die Chance, diese an der Börse mit einem Abschlag zu ihrem inneren Wert zu erwerben“, macht Neil Robson klar. Bei dieser Analyse bezieht sich der Marktexperte auf den so genannten Small-Cap-Effekt. In zahlreichen Untersuchungen ließ sich nachweisen, dass Aktien kleiner Firmen langfristig eine höhere Rendite bringen als ihre großen Pendants.
Die Argumente dafür sind vielfältig. „Unserer Erfahrung nach legen kleinere Firmen meist mehr Unternehmergeist an den Tag als große Konzerne, sie sind flexibler und können folglich auf veränderte Marktbedingungen oder ein sich wandelndes Umfeld schneller reagieren“, erläutert Scott Woods, Fondsmanager des Threadneedle Global Smaller Companies Fund.
Andere verweisen darauf, dass diese Firmen grundsätzlich erst in die großen, breiten Indizes aufrücken, wenn ihr Marktwert ein bestimmtes Niveau erreicht hat. „Auf dem Weg dahin ist aber ein großer Teil der Performance schon gemacht“, stimmt Woods zu. Eine dritte Erklärung setzt am Risiko an. Aktien kleiner Firmen seien eben konjunkturanfälliger, ihre Kurse würden stärker schwanken und sie seien im täglichen Handel weniger liquide. Als Kompensation dafür müssten sie eine entsprechend höhere Rendite bieten. „Auch das ist nicht von der Hand zu weisen“, überlegt Woods, „aber wenn der Anlagehorizont langfristig ist, spielt höhere Volatilität keine Rolle. Und was die Zyklik sowie die Liquidität angeht – klar ist das richtig. Aber deshalb kommt es bei diesem Investmentansatz ja auch besonders auf die Titelauswahl an.“
Mehr als 5000 Unternehmen befinden sich im Anlageuniversum von Columbia Threadneedle. „Und glauben Sie mir – bei einigen schauen außer mir nicht sehr viele Fondsmanager oder Analysten vorbei. Das gibt mir die Chance, echte Perlen zu entdecken und deren Aktien dann vergleichsweise günstig zu kaufen“, schmunzelt Woods.
Für Woods allein, der ins Portfolio seines Fonds 70 bis 90 Aktien aufnimmt, wären derart viele Firmenbesuche und die Gespräche mit den Bossen natürlich nicht zu schaffen. „Bei Columbia Threadneedle habe ich aber den Vorteil, auf ein weltweit tätiges Team mit Experten in Asien, den USA und Europa, zurückgreifen zu können.“
Vor allem kann sich der Fondsmanager darauf verlassen, dass seine Kollegen eine ähnliche Analysephilosophie verfolgen. „Auf diese Weise sind wir in der Lage, weltweit und konsistent nach den besten Unternehmen zu suchen.“
Seinen Fokus legt Woods auf führende Anbieter in Nischenmärkten, die eine Art ökonomischen Burggraben um ihr Geschäftsmodell ziehen konnten. „So halten sie die Konkurrenz in Schach und können in ihrem Bereich die Preise beeinflussen. Das sorgt für anhaltend hohe Margen“, ergänzt Robson.
Von entscheidender Bedeutung ist deshalb ein tiefes Verständnis für die Branchenstruktur und das Geschäftsmodell eines Unternehmens. Als Hilfsmittel greifen Woods und seine Kollegen dabei auf das Modell der Wettbewerbskräfte nach Michael E. Porter zurück. Konkret stellen Woods und sein Team fünf Fragen: Gibt es Eintrittsbarrieren für neue Konkurrenten? Wie hoch sind diese? Welche Verhandlungsstärke hat eine Firma gegenüber ihren Lieferanten? Welche gegenüber den Kunden? Und inwieweit besteht eine Bedrohung durch Substitute?
Daraus wiederum lässt sich die Wettbewerbssituation in einem Markt ableiten. „Nehmen Sie einmal die Firma Pool Corporation, eine auf Swimmingpools und Poolzubehör spezialisierte Vertriebsfirma in den USA“, erklärt Woods. „Deren Marktanteil liegt heute bei rund 40 Prozent und ist damit so hoch wie der Anteil der nachfolgenden zwei bis drei Konkurrenten zusammen. Da das Unternehmen zusätzlich größter Abnehmer von Poolzubehör und -ausrüstung ist und über etwa 100000 Kunden verfügt, hat es eine Preissetzungsmacht auf beiden Seiten. In dieser Konstellation ist es für neue Konkurrenten kaum möglich, schnell und erfolgreich in diesen Markt vorzudringen.“
Damit habe die Firma einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. „Und die Basis, dauerhaft und nachhaltig hohe Renditen zu erwirtschaften.“ Und genau darum gehe es ja auch bei dieser Idee: Wer seinen Umsatz überdurchschnittlich steigert und dabei höhere Margen verdient als die Konkurrenz, wird auch den Unternehmenswert sukzessive erhöhen.
Eine Frage bleibt: Spiegelt nicht der Erfolg der vergangenen 20 Jahre längst den Charme dieser Strategie wider? „Ich glaube nicht. Nebenwerte weisen unserer Ansicht nach noch immer eine sehr attraktive Risikoprämie auf. Wichtig ist aber, dass wir ein konsequentes Risikomanagement durchführen. Sollte sich die Qualität der Firma verschlechtern, sich die ursprünglich angenommene Investmentidee als falsch herausstellen oder unser errechnetes Kursziel erreicht werden, wird sofort verkauft. Wer so diszipliniert vorgeht, hat langfristig gute Chancen, mit Small Caps eine über dem Markt liegende Rendite zu erzielen“, macht Scott Woods klar.
Schließlich haben alle großen Konzerne an der Börse einmal klein angefangen. Selbst Microsoft oder Google waren irgendwann einmal Small Caps.
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// How to invest – der Global Smaller Companies Fund.
Mit dem Threadneedle (Lux) Global Smaller Companies Fund (LU0570870567) investieren Scott Woods und sein Team in Unternehmen, deren Marktkapitalisierung unter zehn Milliarden Dollar liegt. Insgesamt baut er ein Portfolio aus 70 bis 90 Unternehmen.
„Meine Schwerpunkte liegen dabei in der Regel bei Branchen wie Industrie, Technologie oder Gesundheit“, erläutert der Fondsmanager, „denn hier sehen wir sehr viel mehr Innovationen als in anderen Sektoren.“
Regional betrachtet machen US-Titel etwa die Hälfte des Portfolios aus, europäische Small Caps kommen auf rund 30 Prozent.
Insgesamt legte der Fonds in den vergangenen fünf Jahren um rund 15 Prozent per anno zu und übertraf damit seine Benchmark jährlich um 3,8 Prozentpunkte.
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Sonderveröffentlichung:
Columbia Threadneedle
www.columbiathreadneedle.de
Philipp Kowollik,
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