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  • Sonderveröffentlichung: Robeco Deutschland

Echte Nachhaltigkeit.

Robeco 647611700

Strategie. Bis 2030 sollen die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umgesetzt werden. „Für Unternehmen, die diese Ziele nicht unterstützen, bedeutet das erhebliche finanzielle und Reputationsrisiken“, erläutert David Hawa von Robeco. Er und seine Kollegen haben deshalb ein Modell entwickelt, mit dem Investoren feststellen können, ob eine Firma sich bezüglich dieser Ziele konform verhält.

„Das größte Risiko für Anleger, die in Unternehmensanleihen investieren, ist es, ihr investiertes Kapital am Ende nicht zurückzubekommen“, skizziert David Hawa, Client Portfolio Management bei Robeco.

Dieses Risiko sei bei Emittenten besonders groß, die nicht nachhaltig agieren. „Aufgrund zukünftig strengerer Umweltschutzauflagen oder der Ächtung von Firmen, die gegen gesellschaftlich anerkannte Konventionen verstoßen, können genau solche Firmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten.“

Diese Problematik ist Anlegern an den Anleihemärkten schon länger bekannt. Allein, bislang gab es keine Möglichkeit, dies systematisch im Anlageprozess zu berücksichtigen. „Wir haben deshalb bei unserem Unternehmensanleihe-Fonds mit SDG-Fokus einen Filter vorgeschaltet, der die infrage kommenden Emittenten daraufhin untersucht, inwieweit sie eine positive Auswirkung auf die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 formulierten 17 Sustainable Development Goals (SDGs) haben oder nicht“, erklärt Hawa.

Die UN-Ziele umfassen unter anderem die Bekämpfung von Hunger und Armut in der Welt, gute Bildung für alle, Gesundheit, Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen für alle oder auch den Schutz des Klimas. „Unternehmen, die in irgendeinem dieser Bereiche keine positive Wirkung erzielen, werden langfristig zu den Verlierern gehören“, ist Hawa überzeugt. Oder positiv formuliert: „Wer sich in jeder Hinsicht sauber aufstellt und eine förderliche Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft hat, verspricht langfristig echten Mehrwert für seine Investoren.“

Damit geht Robeco über die Analyse der sogenannten ESG-Kriterien hinaus, die schon länger Teil des fundamentalen Researchs im Investmentprozess sind. „Während es bei den ESG-Kriterien in erster Linie darum geht, Risiken zu reduzieren, steht bei den SDG-Zielen der tatsächliche Impact einer Firma auf Umwelt und Gesellschaft im Vordergrund“, erklärt der Experte.

Hawa ist davon überzeugt, dass sich die daraus resultierenden Chancen und Risiken noch nicht in den Anleiherenditen widerspiegeln. „Schließlich geht bislang kaum jemand bei der Einzeltitelauswahl so vor.“ Manche Bonds von Emittenten, die nicht SDG-konform sind, seien zu hoch bewertet. Andere Firmen wiederum müssten vergleichsweise hohe Zinsen bezahlen, obwohl sie heute schon die SDGs erfüllen. „Wird dies deutlich, könnten die Renditen dort sinken und Investoren Kursgewinne bescheren.“

Der Haken daran: Es ist nicht einfach, Unternehmen branchenübergreifend miteinander zu vergleichen. Inwieweit können Banken im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele eingestuft werden? Oder die Telekomdienstleister. Oder Einzelhändler? Die Herausforderung für die Experten von Robeco war es, eine Systematik zu entwickeln, um Unternehmen aus jeder Branche auf die SDGs der Vereinten Nationen hin zu untersuchen.

„Unser Ziel war es, ein Anlageuniversum von 600 Titeln aus dem Investment-Grade- und dem High-Yield-Bereich sowie von Emittenten aus den Schwellenländern auf positive, neutrale und negative Effekte auf die SDGs hin zu analysieren.“

Konkret untersuchen die Experten zunächst anhand quantitativer Daten, welchen Einfluss eine Branche grundsätzlich auf die SDGs hat und wie stark dieser ausfällt. So hat die Finanzbranche einen tendenziell positiven Einfluss, da sie über Kreditvergabe Arbeitsplätze schafft und so Armut und Hunger reduziert. Positive Auswirkungen haben grundsätzlich auch der Telekom-Bereich oder die Gesundheitsbranche, bei der Tabakindustrie ist der Effekt negativ, bei Versicherungen neutral.

Unternehmen aus Branchen, die einen stark positiven Einfluss haben, starten dann mit dem Höchstwert von plus 3, Firmen aus neutralen Branchen mit null und solche mit stark negativem Einfluss mit minus 3 in den weiteren Analyseprozess. Im nächsten Schritt werden die einzelnen Firmen auf individuelle, branchenspezifische Schlüsselgrößen hin untersucht (Key Performance Indicators, KPI). Bei Banken ist dies zum Beispiel der Anteil der Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen. Je höher dieser ist, umso stärker ist der positive Einfluss auf die SDGs. Je nach Branche kommen andere KPIs zum Einsatz. „Bei Telekom-Firmen ist ein hoher Geschäftsanteil in den Schwellenländern ein Indikator dafür, dass eine Firma die SDGs positiv unterstützt“, sagt Hawa.

So kann sich die Ausgangseinstufung jeder analysierten Firma verändern. Das Scoring könnte sich zum Beispiel von minus 3 auf minus 2 verbessern oder von null auf minus 1 verschlechtern. 

Danach geht es um die Frage, wie ein Unternehmen im Detail produziert. Dabei werden auch qualitative Daten wie die Gleichbehandlung der Geschlechter oder Sicherheit am Arbeitsplatz berücksichtigt. „Wir haben es ja viel mit global agierenden Unternehmen zu tun“, so Hawa. „Da stellt sich die Frage, ob überall die gleichen Sicherheitsstandards gelten und eingehalten werden, ob Mitarbeiter in jedem Land gleich behandelt werden oder ob Kinderarbeit zum Einsatz kommt.“ Auch der Produktionsprozess selbst muss also mit den Zielen der Vereinten Nationen vereinbar sein.

„Allerdings“, schränkt der Experte ein, „geben auch diese Informationen noch keinen umfassenden Einblick in das Unternehmen. Es kann zwar bis hierher gut abschneiden, aber vielleicht ist oder war es in anderen Feldern in problematische Handlungen wie Betrug, Bestechung oder Geldwäsche verstrickt.“

Um dies herauszufinden, arbeiten Hawa und seine Kollegen mit dem Engagement-Team von Robeco zusammen. Dieses ist in einem ständigen Dialog mit den Firmen und beschäftigt sich mit solchen Fragestellungen. Dabei geht es auch darum, laufend zu überprüfen, ob ein Unternehmen, das in einen Skandal verwickelt war, genug tut, um Ähnliches künftig zu verhindern.

„So können wir zum Beispiel feststellen, ob ein Bestechungsskandal ein einmaliger Fehltritt war und eine Wiederholung durch geeignete Sicherungsmaßnahmen künftig ausgeschlossen werden kann, oder ob die Probleme struktureller Natur sind und deshalb jederzeit wieder auftreten können.“ Auch dieser letzte Punkt kann also dazu führen, dass die Firma am Ende durchfällt und nicht für ein Investment infrage kommt – selbst dann, wenn ein Unternehmen aus einer SDG-unterstützenden Branche stammt und SDG-konform produziert.

Auf Basis ihrer Analysen kamen die Profis zu dem Ergebnis, dass rund 60 Prozent der 600 analysierten Unternehmen einen positiven Impact in Bezug auf die Nachhaltigkeitsprinzipien haben. 16 Prozent stufen sie als neutral ein, 24 Prozent als negativ. Hawas Fazit fällt dann auch sehr positiv aus: „Unser Ansatz ermöglicht ein gut diversifiziertes Portfolio, das sich nicht nur besser als traditionelle Anleiheindizes entwickeln kann. Wir erreichen darüber hinaus noch zusätzlich einen positiven Einfluss auf die SDG der Vereinten Nationen.“ ®

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// How to invest SDG-konform?

Beim Unternehmensanleihefonds RobecoSAM Global SDG Credits trifft das Portfoliomanagement anhand der oben beschriebenen Systematik eine Vorauswahl aus dem 600 Emittenten umfassenden Universum. Für den weiteren Investmentprozess, bei dem das Fondsmanagement unter anderem die jeweilige Phase des Konjunkturzyklus und die Fundamentaldaten der einzelnen Emittenten und Anleihen berücksichtigt, kommen dann nur jene infrage, die am Ende eine positive oder eine neutrale SDG-Beurteilung haben.

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Sonderveröffentlichung: Robeco Deutschland;

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