Deutschland boomt weiter.
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Die aktuelle Geschäftslage wird in den deutschen Unternehmen derzeit so positiv beurteilt wie seit Mitte 2011 nicht mehr. Im Baugewerbe stieg die Beurteilung der Lage sogar auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Das Ergebnis der Umfragen zum ifo-Geschäftsklimaindex im Monat April deutet nun auf eine deutliche Beschleunigung des realen Wirtschaftswachstums in Bereiche oberhalb der Zwei-Prozent-Marke hin. Dies unterstreicht auch die ifo-Konjunkturampel. Das Signal steht dort ganz klar auf „Grün”.
Deutschland befindet sich weiter in einem Boom-Szenario (siehe Grafik). Dieses spiegelt sich auch an den Börsen wider. Der DAX hat mittlerweile einen neuen Höchststand erreicht und wird nun schon mit rund 135 Prozent seines fairen Wertes bezahlt. Noch viel massiver fällt die Überbewertung im Bereich des MDAX aus.
Dieses Muster einer Überbewertung von Aktien im Konjunkturboom ist typisch. Schließlich schreiben Anleger in diesen Phasen die hohen Steigerungen bei den Unternehmensgewinnen in die Zukunft fort. Doch irgendwann wird auch auf diesen Boom wieder ein Abschwung folgen.
Den Wendepunkt in der Konjunktur frühzeitig zu erkennen, ist für Investoren die wichtigste Aufgabe. Das private-wealth-Börsenmodell beobachtet deshalb die Ergebnisse des ifo-Instituts zu den Geschäftserwartungen in der Industrie sehr genau. Denn ein dreimaliger Rückgang der Erwartungen in Folge würde auf eine Trendwende hindeuten. Der wichtigste Aspekt der ifo-Konjunkturumfrage im April ist deshalb der leichte Rückgang der Geschäftserwartungen. Dazu past auch, dass die Exporterwartungen im Monat April leicht zurückgegangen sind. Der Optimismus der letzten Monate lässt etwas nach. Noch ist dies nicht bedenklich. Nur falls die Erwartungen im Mai und im Juni weiter zurückgehen, würde im Börsenmodell ein Verkaufsignal generiert.
Unser Fazit: Solange die Konjunktur sich nicht weiter verschlechtert oder der Aktienmarkt nicht noch einmal um zehn bis 20 Prozent steigt, bleibt die positive Grundausrichtung bestehen. Angesichts der hohen Bewertung des Martktes schlägt das Modell allerdings weiterhin „nur“ eine Aktienquote von 60 Prozent des Aktienanteils vor, den der jeweilige Investor als langfristig angemessen erachtet.
Ihr
Klaus Meitinger
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