Kapitalmarktseismograf zieht noch nicht die Reißleine.
Wie versprochen halten wir Sie über die Entwicklungen des Kapitalmarktseismografen auf dem Laufenden. Wie sie wissen, kombiniert der Seismograf verschiedene ökonomische Variablen, wie Konjunkturfrühindikatoren, Zinsentwicklungen oder die Kursschwankungen an den Aktienmärkten. Daraus werden die Wahrscheinlichkeiten für drei Marktzuständen im nächsten Monat destilliert. Grün steht für die Erwartung eines ruhigen, positiven Marktes. Gelb bezeichnet die Wahrscheinlichkeit für einen turbulent-positiven Markt. Und Rot zeigt die Wahrscheinlichkeit für einen turbulent-negativen Markt. Steigt diese deutlich an, droht ein massives Börsengewitter und es ist Zeit, sich zu verabschieden.
Trotz der Verwerfungen der letzten Tage liegt die rote Wahrscheinlichkeit heute immer noch im unkritischen Bereich. Das kann sich aber täglich ändern – vor allem dann, falls die Volatilität und/oder der Zinsabstand zwischen Unternehmensanleihen und Staatsanleihen deutlich zunehmen sollte. „Wir beobachten das sehr genau und führen laufend mit aktualisierten Daten neue Berechnungen durch“, informiert Oliver Schlick, Geschäftsführer der Secaro GmbH, der das Modell regelmäßig berechnet und mit Investitionsempfehlungen verknüpft.
„Der Seismograf hat drei Ziele: Erstens wollen wir Verluste in anhaltenden Abwärtsbewegungen so stark reduzieren, dass Anleger nicht in Gefahr geraten, Haus und Hof zu verlieren und dann aus Furcht zum falschen Zeitpunkt falsche Verkaufsentscheidungen treffen. Zweitens sollen Aufwärtsphasen an den Börsen mitgemacht werden. Und drittens gilt es, den Seitwärtstod zu vermeiden“, erläutert Schlick.
Mit „Seitwärtstod“ beschrieben die Profis ein Grundproblem von Modellen, die ihre Aktienquoten sehr schnell stark verändern. Wird ein Aufwärtstrend durch scharfe Korrekturen unterbrochen, verkaufen sie nach einem ersten Kursrückgang, um einen in diesem Moment möglichen weiteren Absturz zu vermeiden. Ändert sich die Börsenstimmung dann wieder, muss zu deutlich höheren Kursen neu investiert werden. Geschieht dies in einem Zick-Zack-Markt öfter, fällt die Performance deutlich schlechter aus, als wäre der Anleger einfach investiert geblieben. „Das ist der Spagat. Das Modell muss sensibel, aber nicht zu sensibel reagieren“, erklärt Schlick.
Dass der Kapitalmarktseismograf dies leisten kann, zeigte sich in den letzten Jahren. Im Frühjahr 2020 zog der Seismograf zum Beispiel Anfang März die Reißleine. „Dadurch ist zwar ein Verlust entstanden. Doch dieser war, gemessen an der folgenden Marktbewegung, verkraftbar“, erinnert sich Schlick. Als sich die Märket dann rasant erholten, war das Modell ab dem 9. April in einer Welt voller Angst extrem schnell wieder investiert und ist seit Anfang Mai 2020 trotz zwischenzeitlicher Turbulenzen bis heute deutlich übergewichtet geblieben. „Das war rückblickend sehr erfolgreich. Wir sind deshalb davon überzeugt, dass das Modell uns auch diesmal wieder so gut wie möglich durch eine wahrscheinlich schwierige Zeit bringen wird“, folgert Schlick.
Das Fazit:
Die aktuelle Entwicklung zeigt die Grenzen aller Börsenmodelle auf. Wenn quasi über Nacht ein Krieg vom Zaun gebrochen wird, können monatlich erhobene Konjunkturdaten – ein wichtiger Bestandteil des private-wealth-Börsenindikators – keine Aussagekraft haben.
Wir orientieren uns deshalb in dieser Zeit an den Ergebnissen des Kapitalmarktseismografen. Sollte dieser die Reißleine ziehen, würden wir die Aktienquote ebenfalls drastisch reduzieren. Registrieren Sie sich bitte mit Ihrer mail-Adresse auf www.private-wealth.de für ein kostenloses, sechsmonatiges Probe-Abo, damit wir Ihnen in diesem Fall einen „private-wealth-alert” schicken können.
Herzlichst,
Ihr
Klaus Meitinger
Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. Die in private wealth gemachten Angaben dienen der Unterrichtung und sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.