Die Wetterprognose des Kapitalmarktseismografen – weiter sonnig
Die aktuellen Nachrichten zeichnen ein fragiles Bild. Die Infektionszahlen in Europa steigen deutlich, staatliche Reisewarnungen häufen sich, der Konflikt zwischen den USA und China schwelt weiter, in Belarus geht die Bevölkerung auf die Straßen und die türkische Lira stürzt. Könnten das Vorboten einer schwierigen Phase am Aktienmarkt sein?
„Die Märkte bekommen zwar von der Politik derzeit Gegenwind, doch die Wirtschaftsdaten fallen sind in den Augen vieler Marktteilnehmer offenbar positiv zu werten“, analysiert Oliver Schlick, Secaro. Der von Schlick berechnete Kapitalmarktseismograf legt deshalb weiter eine deutliche Übergewichtung von Aktien nahe.
Wie Sie wissen, ist der Seismograf ist eine Art Wetterbericht für die Börse. Anhand eines komplexen mathematischen Models, in das sowohl ökonomische Variablen als auch direkte Marktindikatoren eingehen, schätzt das Modell die Wahrscheinlichkeit dreier Marktzustände im kommenden Monat. Dabei bedeutet "grün", dass ein ruhiger Markt mit positivem Trend erwartet wird – Anleger können bedenkenlos investieren. "Gelb" weist auf einen turbulenten Markt mit positiver Erwartung hin – Aktien kaufen ist in Ordnung, eine Absicherung aber angezeigt. Und "Rot" signalisiert einen turbulenten Markt mit negativer Erwartung. Der Ratschlag lautet dann: Nicht Investieren.
Seit Ende April dominiert die Wahrscheinlichkeit für einen positiv turbulenten Markt (Gelb) ganz klar das Geschehen und rechtfertigt eine deutliche Übergewichtung mit möglicherweise angezeigter Absicherung. Ganz langsam beginnt nun auch die Wahrscheinlichkeit für ruhige Märkte („grün“) zu steigen. „Per Saldo lässt der Seismograf also weiter sonniges Börsenwetter erwarten“, schließt Schlick.
Für den private-wealth-Börsenindikator bedeutet das: Die empfohlene Aktiengewichtung, abgeleitet aus dem ifo-Indikator und einer fair-Value-Berechnung, liegt seit Ende Juli im Korridor zwischen 60 und 90 Prozent. Da der Kapitalmarktseismograf weiter zur Übergewichtung rät, sollten weiter 80 Prozent des für Aktienanlagen vorgesehenen Kapitals investiert werden.
Ihr
Klaus Meitinger
Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. Die in private wealth gemachten Angaben dienen der Unterrichtung und sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.