Ein Plus an Stabilität.
Ein Plus an Stabilität.
Absolute-Return-Strategien. Angesichts hoher Kursschwankungen am Aktienmarkt und geringer Zinserträge suchen Anleger nach Alternativen für ihr Portfolio. Eine interessante Möglichkeit bieten Investmentprodukte, die sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen dürfen. Sie wirken nicht nur als Stabilisatoren, sondern können auch in jeder Marktphase für solide Erträge sorgen.
„Wir leben in einer ganz neuen Zeit“, macht Achim Küssner, Geschäftsführer von Schroders Deutschland, klar: „Bei Anleihen erstklassiger Bonität ist nun wirklich nichts mehr zu holen. Und gleichzeitig nehmen die Kursschwankungen in allen Bereichen des Kapitalmarkts zu.“ Das stelle Investoren vor enorme Herausforderungen: „Auf der Suche nach Rendite muss die Diversifikation im Portfolio überdacht werden.“
In den vergangenen Jahrzehnten galten Bundesanleihen als Stabilitätsanker im Portfolio. Deren Kurse schwankten kaum, dazu brachten sie noch eine attraktive regelmäßige Verzinsung. „Doch nun sind wir im Zinsniveau unten“, erklärt Küssner: „Jetzt gilt wirklich der Spruch vom renditelosen Risiko.“ Was das konkret bedeutet, zeigte die Marktentwicklung im zweiten Quartal 2015. Zwischen April und Juni dieses Jahres sprang die Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen von 0,075 auf rund ein Prozent. Der Kurs dieser Papiere brach um fast neun Prozent ein.
Ein weiteres Problem: Bundesanleihen haben den Status als Diversifikator verloren. „In der guten alten Zeit glichen Kupons und Kursgewinne bei Anleihen etwaige Verluste am Aktienmarkt zum Teil aus“, erläutert Küssner: „Heute, bei Zinsen nahe null, gibt es keine relevanten Gegenbewegungen auf der Anleiheseite mehr. Eher besteht die Gefahr, dass in unruhigen Märkten Aktien- und Rentenpapiere gleichzeitig fallen.“
Wer echte Stabilisatoren sucht, muss deshalb neue Wege gehen. Eine Möglichkeit sind sogenannte Absolute-Return-Strategien. Das sind Produkte, die absolute jährliche Erträge versprechen – unabhängig davon, wie sich Aktienkurse, Zinsen oder Wechselkurse entwickeln.
„Am einfachsten ist dies anhand sogenannter Long-Short-Strategien am Aktienmarkt zu erklären“, sagt Küssner. Der Fondsmanager identifiziert dabei zunächst die aussichtsreichsten und die am wenigsten aussichtsreichen Aktien. Dann setzt er in seiner Handelsstrategie bei Aktien, die er positiv einschätzt, auf steigende Kurse und bei den Titeln, bei denen er zu einer negativen Einschätzung kommt, auf fallende Kurse.
„Es kommt bei diesen Fonds ausschließlich auf die Selektionsfähigkeit der Manager an“, erklärt Küssner: „Das Spannende ist, dass sie zumindest theoretisch in der Lage sind, in jeder Marktphase eine positive Rendite zu erwirtschaften. Anleger können also bei steigenden wie auch bei fallenden Kurse profitieren. Stabile, marktunabhängige Erträge sind gerade angesichts der derzeitigen Niedrigzinsphase von erheblicher Bedeutung.“ Dazu komme ein zusätzlicher Diversifikationseffekt für das Portfolio. „Weil diese Anlagen ja sogar Schutz in fallenden Märkten bieten können.“
Dabei sind Long-Short-Strategien keine Modeerscheinung, sondern waren auch schon in der Vergangenheit wirksame Instrumente zur Wertschöpfung. „Das lässt sich auch mit Zahlen belegen“, so Küssner. Seit Anfang 2008 hätte sich zum Beispiel ein Portfolio bestehend aus Aktien, Renten und Absolute-Return-Strategien, zu denen auch Long-Short-Fonds zählen, konstant besser entwickelt als ein traditionelles Mischportfolio, bestehend aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen.
Mehr noch: „Die bessere Wertentwicklung kam bei gleichzeitig geringeren Kursschwankungen zustande. Long-Short-Strategien haben ein Portfolio gerade in fallenden Märkten tatsächlich widerstandsfähiger gemacht.“ Sie eignen sich also, um in Kombination mit traditionellen Investments diversifizierte Portfolios mit überlegenen Rendite-Risiko-Eigenschaften zu schaffen.
So faszinierend dieser Bereich ist, so schwer fällt allerdings die praktische Umsetzung. „Die einzelnen Strategien sind komplex, das Universum der Long-Short-Produkte groß“, erklärt Achim Küssner: „Im Hedgefonds-Index HFRU gibt es zum Beispiel rund 500 unterschiedliche, liquide Fonds.“ Die Kunst bestehe für Anleger deshalb darin, Manager mit besonderen Fähigkeiten zu identifizieren.
So haben einige Absolute-Return-Fonds von Schroders bewiesen, dass sie in schwierigen Marktphasen durchaus systematisch eine positive Wertentwicklung erreichen können und so zu einer wichtigen Stütze im Portfolio werden. Lionel Rayon, der den Schroder ISF Eropean Alpha Absolute Return managt, fährt bei seinem Long-Short-Portfolio zum Beispiel einen besonderen Ansatz. Er konzentriert sich nicht auf die Bewertung von Aktien, sondern identifiziert Unternehmen, bei denen der Markt seiner Meinung nach von falschen Gewinnerwartungen ausgeht.
Hat Rayon eine derartige Anlagemöglichkeit ausgemacht, untersucht er im ersten Schritt die Ursache für diese Fehleinschätzung. Dabei handelt es sich zum Beispiel um personelle Änderungen im Management oder strukturelle Veränderungen innerhalb der Branche.
Im zweiten Schritt erstellt das Team rund um Rayon nun eigene Gewinnprognosen. Ein Treffen mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Unternehmens ist dabei Pflicht. Sind die Unterschiede zwischen der eigenen Gewinnprognose und dem Marktkonsens groß genug, wird gehandelt.
Ein wesentlicher Bestandteil bei der Umsetzung der Anlagestrategie ist zudem das Risikomanagement. Rayon verfolgt eine strenge Disziplin im Hinblick auf die Positionsgrößen. Konkret bedeutet das: Eine Position darf maximal vier bis 6,5 Prozent des Nettoinventarwerts im Fonds ausmachen.
„Mit diesem genau definierten und disziplinierten Anlageansatz hebt sich der Fonds deutlich von der Mehrheit der Konkurrenzprodukte am Markt ab“, erläutert Küssner. „Und langfristig hat die Strategie bewiesen, dass sie unter unterschiedlichen Marktbedingungen Renditen erzielen kann und Kapitalschutz bei Kurseinbrüchen bietet.“ ®
Sonderveröffentlichung:
Schroder Investment Management
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