Hoffnungsfunke wieder ausgetreten.
Vor einem Monat machte sich in der deutschen Industrie ein klein wenig Hoffnung breit. Die Geschäftserwartungen hatten sich nach einem viermaligen Rückgang zum ersten Mal wieder verbessert. Ein neuerlicher Anstieg im November hätte die Möglichkeit einer konjunkturellen Trendwende eröffnet, die das ifo-Institut selbst als dreimaligen Anstieg der Geschäftserwartungen hintereinander definiert.
Hätte, hätte.
Im laufenden Monat November, schreibt das Münchner ifo-Institut, sind die Geschäftserwartungen wieder gesunken. Nach Minus 15,8 Punkten im Oktober liegen sie nun bei Minus 18,8 Punkten. Der Hoffnungsfunke ist damit ausgetreten.
Wir hatten das vor einem Monat schon befürchtet. Sollte Donald Trump die US-Wahl gewinnen, schrieben wir an dieser Stelle, sei die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Verschlechterung der Erwartungen hoch.
Dieses Szenario ist nun eingetreten. Die Konjunkturkomponente des private-wealth-Börsenindikator bleibt deshalb auf „Rot“.
Das Fazit für Anleger:
Die Konjunktur, speziell die Geschäftserwartungen der deutschen Industrie, und die Marktbewertung des DAX definieren den strategischen Korridor für die Aktienallokation des private-wealth-Börsenindikators.
Da die Konjunkturkomponente auf „Rot“ steht und der deutsche Aktienmarkt leicht oberhalb seines „fairen Wertes” notiert, liegt diese Bandbreite zwischen 45 und 75 Prozent des individuell vorgesehenen Aktienanteils. Sollte der Dax in den kommenden Wochen über 20000 Punkte klettern, würde die Analyse des fairen Wertes eine weitere Reduktion der strategischen Bandbreite nahelegen.
Innerhalb dieses Korridors definiert der Kapitalmarktseismograf – neben Konjunktur und Bewertung die dritte Komponente im private-wealth-Börsenindikator – die genaue Positionierung. Seit langer Zeit ist die Wahrscheinlichkeitslandschaft des Seismografen sehr positiv. Daran hat sich auch jüngst nichts geändert. Deshalb bleibt die Aktienquote im private-wealth-Börsenindikator am oberen Rand des strategischen Korridors bei 75 Prozent.
Ein Beispiel: Für Anleger, die in der strategischen Aufteilung ihrer Vermögenswerte eine Aktienquote von 50 Prozent als optimal erachten, würde das Modell vorschlagen, aktuell nur 37,5 Prozent in Aktien zu investieren (75 Prozent von 50 Prozent ergibt eine Aktienquote von 37,5 Prozent). Der Cash-Anteil, 12,5 Prozent, steht zur Verfügung, um bei etwaigen Rückschlägen günstiger kaufen zu können.
Herzlichst,
Ihr
Klaus Meitinger
Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. Die gemachten Angaben zum private-wealth-Börsenindikator dienen allein der Unterrichtung und sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.