Kaufsignal ante portas.
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Im November hat sich das ifo-Geschäftsklima leicht verbessert. Besonders interessant war dabei die Entwicklung der Geschäftserwartungen in der Gesamtwirtschaft und in der Industrie, die für uns als Stimmungsindikator für die Weltwirtschaft und die Börsen gelten. Die Erwartungskomponente der Gesamtwirtschaft ist nun schon zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Im Verarbeitenden Gewerbe stagnierte sie nach einem Anstieg im Oktober immerhin. Die ifo-Konjunkturampel hat dadurch von Rot auf Gelb gewechselt (Grafiken).
Das ist spannend. Jeden Monat befragen die Forscher des Münchner ifo-Instituts 10000 Unternehmer nach ihren Geschäftserwartungen für das kommenden halbe Jahr. Gingen die Erwartungen nach einem vorherigen Rückgang dreimal hintereinander nach oben, etablierte dies (fast) immer einen neuen Trend. In der Vergangenheit ließen sich so die großen Wendepunkte in der Konjunktur ziemlich gut vorhersagen. Schließlich wissen diejenigen, die am Ruder stehen, am besten, woher der Wind weht.
Sollten sich die Geschäftserwartungen im Dezember noch einmal verbessern, wäre dies ein Hinweis darauf, dass der Konjunkturabschwung, der im Februar 2018 einsetzte, zu Ende geht – just in dem Moment, da überall von Rezessionsangst und Crash-Gefahr berichtet wird.
Im Kapitalmarktseismografen ist die positivere Stimmung schon länger abzulesen. Wie Sie wissen, unterscheidet der Seismograf zwischen drei Phasen: "grün" (ruhiger Markt = Kaufen), "gelb" (turbulenter Markt mit positiver Erwartung = Investieren, aber mit Absicherung) und "rot" (turbulenter Markt mit negativer Erwartung = Nicht Investieren).
In den letzten beiden Monaten hielt sich die Summe der „guten“ Wahrscheinlichkeiten deutlich über 60 Prozent. Seit Anfang September schlägt der Seismograf deshalb schon vor, sich am oberen Rand der durch den private-wealth-Börsenindikator vorgegebenen Bandbreite zu positionieren.
Aktuell liegt die Wahrscheinlichkeit für einen ruhigen, positiven Aktienmarkt bei 46 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für einen turbulenten, volatilen Markt mit positivem Trend („gelb“) hält bei 37 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für negative Turbulenzen bringt es nur noch au 17 Prozent. „Unsere Inputvariablen signalisieren weiterhin Gelassenheit. Da die Summe der guten Wahrscheinlichkeiten nun sogar über 80 Prozent gestiegen ist, legt der Seismograf weiterhin eine maximale Gewichtung der Aktienquote nahe“, erläutert Oliver Schlick
Fazit:
Der private-wealth-Börsenindikator war seit Ende Februar 2018 raus aus dem Aktienmarkt. Der Anstieg der Geschäftserwartungen lässt nun auf eine Trendwende in der Konjunktur sowie bei zyklischen Aktien hoffen. Noch ist es nicht soweit. Aber sollten die ifo-Erwartungskomponenten im Dezember noch einmal ansteigen, würde der private-wealth Börsenindikator die Aktienquote auf 30 – 70 Prozent des individuell vorgesehenen Aktienanteils anheben. Ist der Kapitalmarktseismograf dann immer noch positiv, würde das
eine Aktiengewichtung im oberen Bereich der Bandbreite bedeuten.
Ihr
Klaus Meitinger
Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. Die in private wealth gemachten Angaben dienen der Unterrichtung und sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.