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  • Klaus Meitinger

Jetzt geht es ums Ganze.

Freitag für Freitag gehen weltweit Schüler und Studenten, inspiriert durch die Schwedin Greta Thunberg, auf die Straße, um für eine Zukunft zu kämpfen, in der die globale Klimaerwärmung auf zwei Grad, besser noch auf 1,5 Grad begrenzt bleibt.

Anders als viele „Polit-Profis“ hat die junge Generation genau verstanden, was zu tun ist. Es geht um drastisch weniger Konsum und um einen gerechten globalen Lastenausgleich. Vor allem müssen wir dafür sorgen, dass 98 Prozent der Reserven an fossilen Brennstoffen im Boden bleiben. Sonst hilft es nichts, wenn wir hier in Europa sparen (Seite 114 der Printausgabe). Dafür werden die Industrienationen genauso bezahlen müssen wie für den Erhalt der CO2-Senke Regenwald. Wie das in einer auf Wachstum fokussierten und immer nationalistischer denkenden Welt klappen soll, ist uns noch schleierhaft. Können wir das wirklich schaffen?

Gerade dann, wenn wir verzweifeln, machen die Geschichten von Unternehmern Mut, die ihren Erfolg nachhaltigen Innovationen verdanken (Seite 114). Besonders elektrisiert haben uns die großen Fortschritte bei der Kernfusion. Das ist eine echte Hoffnung auf unendliche, umweltfreundliche Energie (Seite 94). Frustrierend ist allerdings, dass die Welt nicht längst alle ihre Forschungskapazitäten gebündelt hat, um dieser Technologie zum Durchbruch zu verhelfen.

Was können Sie selbst konkret tun? Kapital muss Druck machen. Verlangen Sie von Ihrem Investmentberater, dass er Ihr Geld nur noch nachhaltig und mit Blick auf den Klimawandel investiert (Seite 52 der Printausgabe). Achten Sie als Philanthropen darauf, dass Ihre Anstrengungen einen Dominoeffekt auslösen (Seite 80 der Printausgabe). Und wenn Sie Ihren hart erarbeiteten Wohlstand genießen, kompensieren Sie den eventuell entstandenen größeren CO2-Fußabdruck bei Atmosfair oder anderen Plattformen.

Vor allem aber: Stimmen Sie nur noch für Politiker – gleich welcher Partei – die sich für eine echte, weltweite Lösung des Klimaproblems einsetzen und sich nicht hinter den negativen Konsequenzen einer solchen Politik für die Wirtschaft verstecken. Und unterstützen Sie die junge Generation. Wer so tut, als gäbe es einen einfachen, schmerzlosen Ausweg, verdient Ihre Stimme nicht. Wir brauchen echtes Leadership – um unsere Anstrengungen zu intensivieren, uns von Wunschdenken zu verabschieden, die Tendenz zum Aufschieben und das Leugnen der unangenehmen Wahrheiten zu beenden. Es geht um viel mehr, als nur darum, unsere Portfolien vor dem Einfluss des Klimawandels zu schützen. Es geht um unsere Kinder, unsere Spezies. Es geht ums Ganze.

Herzlichst,

unterschrift-km

Klaus Meitinger 
Chefredakteur

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Moritz Eckes 
Herausgeber

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