Rückblick - Es ist viel passiert...
Perfekte Nachfolger.
In Ausgabe 01/18 hatte private wealth über die Investmentidee „Search-Funds“ berichtet. Herausragende Uni-Absolventen versuchen bei diesem Modell, ein etabliertes mittelständisches Unternehmen mit einem Nachfolgeproblem zu finden, das sie kaufen können – um es dann selbst weiterzuführen. Investoren unterstützen diesen Prozess und sichern sich so einen Anteil an interessanten Firmen, falls die Suche erfolgreich ist.
Diese brillante Idee nahm bislang nur deshalb noch nicht so richtig Fahrt auf, weil es an Absolventen mit Mut fehlte. Nun starten zwei Searcher – Alexander Hansen und Christopher King – einen Versuch. „Unternehmerisch tätig zu sein. Ohne starre Strukturen das machen zu können, von dem wir überzeugt sind und dafür auch die Verantwortung zu übernehmen – so stellen wir uns die Zukunft vor.“ Der Mittelstand sei deshalb so etwas wie das natürliche Ziel: „Die langfristige Orientierung, die besondere Verbundenheit mit den Mitarbeitern, die tiefe Verwurzelung in der Gemeinschaft – all das hat uns schon immer begeistert.“
Potenzielle Zielunternehmen gibt es in Deutschland mehr als genug. Laut einer Studie der KfW sind 62 Prozent der Eigentümer im Mittelstand älter als 50 Jahre. „Wir bieten allen, die selbst keine Kinder haben, eine zweitbeste Möglichkeit zur Weitergabe ihres Unternehmens, weil wir einen ähnlichen Ansatz verfolgen wie ein familieninterner Nachfolger. Wir möchten das Lebenswerk langfristig und nach den Grundsätzen des Gründers fortführen. Wir bieten einen fairen Preis. Und wir sind sehr flexibel. Der Unternehmer kann ausscheiden. Oder noch länger mit uns zusammenarbeiten. Darüber würden wir uns sogar sehr freuen“, zählen Hansen und King die Vorzüge ihres Modells auf.
Die Voraussetzungen, dass sie damit Erfolg haben könnten, sind gut. Die beiden haben digitales Know-how. Sie verfügen über komplementäre Fähigkeiten – Hansen bringt Expertise im Finanz- und Rechnungswesen mit, King hat operative Erfahrung im internationalen Konzernumfeld gesammelt. Und sie konnten als Investoren und Beiräte das „Who‘s who“ der Europäischen Search-Funds-Szene gewinnen. Nun fehlt nur noch das passende Unternehmen.
Großes Comeback.
Seit 2010 beobachtet private wealth, wie Harpreet Singh, Gründer der Biotech-Firma Immatics, sein Ziel verfolgt, den Krebs zu besiegen. Die Methode: Er sucht Strukturen auf der Oberfläche von Krebszellen, an denen körpereigene Immunzellen diesen erkennen, um ihn dann bekämpfen zu können.
Nach einigen Rückschlägen scheint Singh nun zurück in der Erfolgsspur. Im Sommer 2020 gelang über einen SPAC der Börsengang. Mit mehr als 250 Millionen Dollar Cash hat Immatics nun genug Kapital, um seine Entwicklungen voranzutreiben.
Und die sehen vielversprechend aus. Im Februar 2021 veröffentlichte die Firma sehr gute klinische Daten. Es scheint so, als ob Singh nun Tumorgewebe genauer von normalem Gewebe unterscheiden kann. Wenden sich dann die meisten T-Zellen tatsächlich gegen Tumore, wäre das ein Durchbruch. Investoren sollten die Aktie nicht aus den Augen verlieren.