Lerbacher Runde mahnt zur Vorsicht.

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Die leichte Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union macht es zwar weniger wahrscheinlich, dass Donald Trump – wie ursprünglich angekündigt – die Zölle auf Autos aus der EU nun zeitnah erhöhen könnte.

Doch das Handelsthema, meint die Lerbacher Runde, sei damit für Investoren noch lange nicht vom Tisch. Im Streit zwischen den USA und China gebe es noch keine Anzeichen einer Annäherung. Kapitalanleger – so die Profis – sollten deshalb in den kommenden Monaten vorsichtig sein.

Die Lerbacher Runde ist ein Kompetenzkreis aus 40 Bankiers, Family Officern und Vermögensverwaltern, der 2017 von private wealth und dem Asset-Manager Robeco ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, wohlhabenden Investoren auf aktuelle Fragen rund um das Thema Kapitalanlage Antworten zu geben. 

Derzeit bewegt das Netzwerk vor allem der weltweite Handelskonflikt. Wie ordnet die Lerbacher Runde die Situation aktuell ein? Und wie sollten Anleger konkret reagieren?

Etwas mehr als 60 Prozent der Experten sind der Meinung, dass die für September avisierten neuen Zölle der USA gegenüber chinesischen Produkten tatsächlich umgesetzt werden. China, vermuten die Profis, würde dann mit verschärfter Vergeltung reagieren.

Dies habe in der Folge massive Auswirkungen auf den Wachstumspfad der Weltwirtschaft. Die Hälfte der Profis würde in diesem Fall die Wachstumsprognose für die Jahre 2018 und vor allem 2019 deutlich um 0,3 bis 0,75 Prozent reduzieren. Die Rezessionsgefahr für das Jahr 2019 stiege nach Ansicht der Experten in Wahrscheinlichkeitsbereiche zwischen 25 und 30 Prozent an.

Insgesamt, so das Fazit der Expertenrunde, seien die Risiken zu hoch, um in der Asset Allokation ignoriert zu werden. Vor allem beim Aktienanteil schlägt die Lerbacher Runde im Vergleich zur Umfrage vom April diesen Jahres Adjustierungen vor.

Im Schnitt wird die Aktienquote im Depot eines durchschnittlich risikobereiten Investors um sieben Prozentpunkte von 47 auf 40 Prozent reduziert. 

Diese sieben Prozentpunkte werden der Position „Kasse“ zugeschlagen, die nun stolze 18 Prozent im Depot aufweit.

So seien Investoren nach Meinung der Lerbacher Runde gut aufgestellt, um bei möglichen Kursrückschlägen in einem heißen Herbst reagieren zu können.

- Die Redaktion -